Wie Alpina die Wandfarbe zum Lifestyle-Produkt macht

Wandfarbe ist im Grunde ein relativ austauschbares Produkt. Nicht so bei Alpina, denn neben der Qualität hat Alpina einen zusätzlichen Mehrwert geschaffen. Die emotionale Inszenierung der Sortimente spielt dabei eine grosse Rolle. Der Plastikeimer zu einem „Design-Accessoire“ geworden, die Farbnuancen zu einem „Small Talk Thema“. Dazu trugen auch ausgefallene Namen bei, etwa „Hüterin der Freiheit“ für einen Grünton wie den der Freiheitsstatue. Im Interview mit Martin Rösler, CMO von Alpina Farben erfahren Sie mehr dazu.

Inwiefern ist Wandfarbe eine Ware und welche Konsequenzen ergeben sich daraus?
Rössler: Wandfarbe ist technisch gesehen ein relativ austauschbares Produkt. Die Leistungswerte sind über genormte Daten wie Deckkraft, Reichweite und Nassabriebsklasse vergleichbar. Anhand dieser Kriterien werden seitens der Eigenmarkenanbieter Sternesysteme vergeben, über die Qualitätsunterschiede klassifiziert werden. Eine Differenzierung der Marke von den Eigenmarken, auf Basis rationaler Kriterien der Verarbeitung, ist daher kaum abbildbar. Umso wichtiger ist die emotionale Inszenierung der Sortimente anhand von verbraucherrelevanten Wünschen und Bedürfnissen.    

Wie konnten Sie Alpina damit beim Konsumenten und im Handel neu positionieren?
Rössler: Alpina bietet als Farbexperte mit seinen neuen Sortimenten nicht nur einen simplen Farbton, sondern eine individuelle Gestaltungsberatung für die jeweilige Zielgruppe. So haben wir bspw. mit Kinderärzten und Farbpsychologen eine Farbkollektion speziell für Kinderzimmer entwickelt. Mit dem Beratungskonzept „Alpina Farbenfreunde“ bedienen wir den Wunsch der Eltern nach einem gesunden Raumklima und geben Empfehlungen zur farbpsychologischen Raumgestaltung, um die Entwicklung des Kindes in der jeweiligen Altersklasse zu fördern.