„Mammut wird Digital Leader der Outdoor-Branche“

Dr. Oliver Pabst, CEO von Mammut Sports Group spricht im Interview über die digitale Transformation des Schweizer Outdoor-Unternehmens, die Vision und welche Strategie hinter Mammut Connect, der intelligenten Bekleidung mit Chip, steckt.

Mammut investierte in die digitale Transformation und das sehr erfolgreich. Wie hat sich die Marke gewandelt?
Pabst:
Mammut wird zum Digital Leader in der Outdoor-Branche. Dafür verbinden wir das digitale Markenerlebnis mit Marken-Emotionen. Als Digital Leader schaffen wir eine Unique Consumer Experience. Deshalb investieren wir konsequent in Projekte, die Services, Connectivity und Community-Aufbau vorantreiben.

Ihre Vision geht jedoch über einen Web-Shop weit hinaus. Wie sieht diese aus?
Pabst:
Mammuts Ziel ist Digital Leader in der Outdoor-Branche zu werden. Dafür verbinden wir den digitalen Auftritt unserer Marke mit den Mammut eigenen Emotionen, Geschichten und Services. Wir schaffen eine Unique Consumer Experience weit über den klassischen Webshop hinaus. Wir investieren konsequent in Projekte, die Services, Connectivity und Community-Aufbau vorantreiben. Ein gutes Beispiel dafür ist, wie wir unser Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS) Barryvox, mit dem wir seit über 50 Jahren Pionier, Innovator und Marktführer sind, in unsere digitalen Angebote integrieren. Nach dem Kauf kann man die Anwendung des Barryvox bei der Mammut Alpine School «trainieren, über Skitourenguru online eine Tour planen und künftig in unserer Community Interessierte finden, die auf eine Skitour zusammen gehen wollen. So bilden wir ein Ökosystem mit einer Vielzahl von Services und generieren neue digitale Geschäftsmodelle. Bereits jetzt schaffen wir erste Netzwerkeffekte, die uns in Zukunft noch erfolgreicher machen.

Mit Mammut Connect wurden einzelne Produkte mit einem Chip ausgerüstet. Kundentracking, smarte Bekleidung oder wozu dient der Chip?
Pabst:
Dank Mammut Connect teilen wir interaktiv Produktinformationen direkt mit unseren Kunden. Nennen wir es ein digital Hangtag, dass vielfältige und interessante Informationen zu Produkten am Point of Sale zur Verfügung stellt. Dabei geht es nicht darum, Daten für das eigene Online-Business zu sammeln. Folglich gibt es auch keine Verbindung zum Webshop. Wir wollen die Sales-Fläche gemeinsam mit unseren Handelspartnern digitalisieren. Mammut setzt stark auf Interaktion mit dem Kunden und geht weit über personalisierte Info-Angebote hinaus.

Mammut ist der erste Outdoor-Anbieter, der mit dieser Technologie arbeitet. Welche Strategie steckt dahinter?
Pabst:
Unsere App erleichtert dem Handel den Verkaufsprozess und somit die Transformation der Sales-Fläche zum Point of Experience. Wir wollen unsere Handelspartner an die Hand nehmen und auf einem gemeinsamen Weg in die Digitalisierung führen. Wir laden Nutzer individualisiert an Events ein und erhöhen so den Traffic auf der Sales-Fläche. Zudem unterstützen wir unsere Handelspartner mit kostenlosen Garantieverlängerung und zeigen dem Kunden gleichzeitig unseren hohen Qualitätsanspruch.

Wie sieht Ihr Plan bis 2020 für Mammut aus? Wohin wird sich die Outdoor-Branche entwickeln?
Pabst:
Mammut verfolgt eine Strategie auf drei Ebenen: 1. Wir stellen den Konsumenten in den Mittelpunkt und richten unsere Strategie an dessen Bedürfnissen aus. Innovationen spielen hierbei eine integrale Rolle, um als Premium-Marke Bestand zu haben. 2. Integrieren wir alle Kommunikations- und Vertriebskanäle, nennen wir es Omnichannel, ebenfalls aus der Perspektive unseres Konsumenten heraus. 3. Sind neue Kundengruppen in unserer Vorwärtstrategie zentral. Digitalisierung spielt in allen drei Bereichen eine grosse Rolle. Das kostet viel Energie und verschlingt Ressourcen. Wir können zufrieden sein, wo wir nach 2,5 Jahren der Transformation stehen; aber es geht noch viel mehr. Die Chancen angesichts der digitalen Transformation bieten sich jedoch nicht nur Mammut, sondern der ganzen Industrie. Zeiten, in denen man sein Silo zumachen kann, sind vorbei. Heute treten wir auch gegen ganz andere Wettbewerber und Branchen an und ringen um die Aufmerksamkeit unserer Kunden. Das können wir mit Partnern viel besser als alleine.