29.11.2022
Fussball: Quo Vadis?
Der Ball rollt in Katar und aus der Sportbusiness-Perspektive stellen sich einige Fragen:
Schaden die Konflikte zwischen den nationalen Verbänden und der FIFA dem Ansehen des Fussballs in Deutschland, Österreich und der Schweiz? Oder ist kein Schaden zu befürchten? Gibt es ggf. bereits Sponsoren, die dem Fussball als Plattform kritisch gegenüber stehen? Wir haben Partner aus dem ESB Netzwerk befragt.
Leider fiel die Anzahl der Rückmeldungen sehr knapp aus. Vereine und Verbände möchten sich ungern zum Thema äussern. Umso mehr danken wir unseren Partnern Benjamin Fust (FC Wil) und Wanja Greuel (BSC Young Boys) für ihre Statements. Wir freuen uns über jedes weitere Statement (per Mail an Jendrik Hartung)
BSC Young Boys
Wanja Greuel, CEO
"Meiner Meinung nach bleibt vor allem Unverständnis. Die Vergabe dieser WM war allem Anschein nach von Korruption durchzogen. Zudem ist Katar als Land viel zu klein für einen solchen Anlass und besitzt keinerlei Fussballkultur. So kann keine Begeisterung aufkommen. Die Nachhaltigkeit der gebauten Stadien ist gleich 0. So wurden Milliarden sinnlos verschleudert, die man an anderen Orten bitter nötig hätte. Der Fussball wird immer ein Herzenssport bleiben, aber das Gebaren einiger internationaler Spitzenfunktionäre widert viele Fans an. Und natürlich wird damit diesem wunderbaren Sport auf vielen Ebenen geschadet."
FC Wil
Benjamin Fust, CEO
"Die Fussball WM in Katar und damit alle negativen Nebenschauplätze rund um das Gastgeberland scheinen für das Ansehen des Fussballs nicht sonderlich förderlich. Insbesondere die FIFA gibt aktuell eine schlechte Figur ab. Diese internationale Thematik wird aber keinen direkten Einfluss auf das Ansehen der Challenge League haben. So gehe ich auch nicht davon aus, dass die Sponsoren den Vereinen den Rücken kehren. Die Sponsoren unterstützen die Vereine zum Teil über Jahrzehnte und identifizieren sich mit eben diesem. Dabei ist die Art wie der Club geführt wird und welche Werte dieser Vertritt von Bedeutung. Zudem ist der Alltag des FC Wil 1900 um Lichtjahre vom Gigantismus einer Weltmeisterschaft entfernt."
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