banner_myi teaser_myi

Startseite SCHWEIZER MARKENKONGRESS > Neue Reformen in den League of Legends-Nationalligen

11.08.2021 // MYI Entertainment

Neue Reformen in den League of Legends-Nationalligen

Ein Akkreditierungssystem, Ligafusionen, Preisgeldstandardisierung, Co-Streaming und viele weitere Änderungen warten 2022 auf die rund 13 europäischen Nationalligen (ERLs). Die Anpassungen sollen die Professionalisierung des Ökosystems ausserhalb der “geschlossenen” LEC weiter vorantreiben - Details gibt es aber erst nach dem Finale der European Masters Ende September. Hier gehts zur ganzen News. 

Kommentar von Luca Hartmann (Head of Strategy & Co-Owner bei MYI Entertainment):
Die letzte Woche angekündigten Neuerungen am ERL-Ökosystem klingen auf den ersten Blick vielversprechend, denn die Teams sollen auf ihrem Weg zum nachhaltigen Wirtschaften zukünftig unterstützt werden. Zudem wird die neue Kategorisierung in akkreditierte und nicht-akkreditierte ERLs wohl den aktuell “weniger professionellen Ligen” entgegenkommen. Denn dank geringerer Anforderungen können nicht-akkreditierte Ligen mit einem deutlich kleineren Budgeteinsatz durchgeführt und die lokale Szene gezielt entwickelt werden. Sobald Ligen eine nachhaltige Basis aufgebaut haben, können sie mit der Akkreditierung den Sprung an die europäische Spitze wagen.

Die wohl unerwartetste und gleichzeitig potenziell einflussreichste Anpassung ist jedoch die Regel zum Co-Streaming. Co-Streaming bezeichnet das Schauen einer Übertragung via dem Livestream einer Drittperson, die das Geschehen zusätzlich zum offiziellen Stream überträgt und kommentiert. Während Riot Games seit 2018 zuerst in der nordamerikanischen LCS und mittlerweile in den meisten Flagship-Ligen Co-Streaming erlaubt hat, wurde dies in Europa bisher strikt verboten. Für die ERLs sehe ich das Co-Streaming als grossen Gewinn für alle Stakeholder. Besonders, wenn die Integration eigener Sponsoren, unter Einhaltung von definierten Regeln, ermöglicht werden sollte. Hauptgrund dafür ist, dass es auf regionaler Ebene einige League of Legends-Influencer:innen gibt, die ein grösseres Publikum erreichen als die jeweiligen nationalen Ligen.

Bis dahin hatten diese Influencer:innen keinen Grund, auf die Streams der Ligen zu achten, selbst wenn sie an den Ligen interessiert sind oder vielleicht sogar selbst in tieferen Divisionen mitspielen. Denn ein Verzicht auf den eigenen Stream zur Prime Time hätte bei ihnen zu direkten Umsatzeinbussen geführt. Da buhlt man lieber als Konkurrent:in um die Zuschauerschaft. Das Co-Streaming ermöglicht es nun Teams, mit genau diesen Influencer:innen zu kooperieren und Mehrwerte für alle Akteure zu schaffen.

Die Influencer:innen erhalten, neben einem Vertrag mit den Teams/Ligen, qualitativ hochwertigen Content für ihre eigenen Streams. Für die Teams eröffnen sich mehr Interaktionsmöglichkeiten wie beispielsweise Viewing Partys und die Ligen profitieren vom Zugang zu neuen Zielgruppen, die sie bislang mit ihrem Angebot nicht erreichen konnten. Potenziell steigert sich Reichweite und Sponsoren-Visibilität - für Teams, Ligen und Influencer:innen.

Alles in allem wünsche ich mir natürlich, dass die Neuerungen zur gewünschten Verbesserung für das ERL-Ökosystem führen wird. Denn, wie sich spätestens mit der Auflösung der langjährigen deutschen eSports-Organisation “ad hoc gaming” anfangs Sommer gezeigt hat, ist das nachhaltige Wirtschaften an der nationalen eSports-Spitze (zumindest im deutschsprachigen Raum) Stand heute wohl noch eher die Ausnahme als die Regel.

bild_myi

Kontakt

MYI Entertainment
Luca Hartmann (Head of Strategy & Co-Owner)
E-Mail: luca.hartmann@myi.ch
Web: www.myientertainment.com/

logo_myi

Verwandte Guides

Lädt...
News
teaser_gaules

Streamer entwickelt neues Format mit der NBA

Der brasilianische Streamer Alexandre "Gaules" Borba Chiqueta hat sich mit der NBA und Budweiser zusammengetan, um die Spiele der Playoffs über seinen beliebten Twitch-Kanal zu übertragen. Gaules erreicht Millionen von Followern und wird die Matches selbst kommentieren. Hier geht es zur ganzen News.

11.06.2021

News
teaser_pokemon

Neuer Release des Spieletitels "Pokémon Unite"

Die Pokémon Company hat bekannt gegeben, dass ihr neues Game Pokémon Unite am 21. Juli 2021 für Nintendo Switch erscheinen wird.
Im September 2021 soll es dann auch für Mobilgeräte mit Android und iOS erscheinen. Hier geht es zur ganzen News.

23.07.2021

News
teaser_schalke04

FC Schalke verkauft Lizenz für "League of Legends"-Turnier

Auf der Mitgliederversammlung des FC Schalke 04 wurde verkündet, was viele bereits vermutet haben. Der Verein hat im Kontext der aktuellen Herausforderungen die “schwere Entscheidung” getroffen, die Lizenz zur Teilnahme am League of Legends European Championship (LEC) zu verkaufen. Der Abschied verspricht Einnahmen in Höhe von rund 30 Millionen Euro. Hier gehts zur ganzen News.

28.06.2021

News
teaser_myi

Investitionen in eSports-Organisationen - eine Blase?

Seit Oktober 2020 ist die britische eSports-Organisation “Guild Esports” an der Londoner Börse notiert (LON:GILD) und erlaubt deswegen einen transparenten Einblick in die operativen sowie finanziellen Tätigkeiten eines eSports-Teams. Der Halbjahres-Geschäftsbericht legt offen: 4.3 Millionen Pfund Verluste bei einem Umsatz von 370’000 Pfund. Nichtsdestotrotz scheinen die Investor:innen an die Vision des Unternehmens zu glauben und bewerten "Guild Esports" an der Börse mit über 40 Millionen Pfund. Ein realistischer Wert? Hier gehts zur ganzen News.

07.07.2021

News
teaser_estudios

Entwicklungstendenzen des eSports in der Pädagogik

Ist Esports eine Profession? Ein Berufsfeld? Eine Kompetenz? Wenn ja, was macht diese Kompetenz aus und wie gibt man sie am besten weiter? Inzwischen existieren verschiedene Modelle, Module, Kurse, sowie Coachings und  die meisten davon kommen aus der Richtung des Esports, nicht aus der Pädagogik. Matthias Zander, Digitalpädagoge und Mitglied der Geschäftsleitung von eStudios steht dieser Entwicklungin in einem Kommentar skeptisch gegenüber.

07.05.2021